Mathis der Maler in Gelsenkirchen
Im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen hängen die sechs weltgrößten Monochrome des Ausnahmekünstlers Yves Klein. Ebenso wie Otto Dix, Joseph Beuys, Francis Bacon und viele andere suchte auch Yves Klein nach seiner Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeit in der Gesellschaft. Auch der Komponist Paul Hindemith spürt in seiner Oper Mathis der Maler dieser Frage nach. Hindemith stellt, gleichnishaft in der Figur des grandiosen Malers des Isenheimer Altars, Matthias Grünewald, in einem Kaleidoskop bildlicher und existentieller Motive Fragen nach dem Platz des Menschen in der Gesellschaft. Der Regisseur Michael Schulz meint dazu:
„Mathis der Maler ist ein Stück, welches viele Saiten in mir zum Schwingen bringt. Die Geschichte ist spannend und abwechslungsreich. Die Musik wiederum ist ganz eigen, dramatisch, ungewöhnlich, sehr dynamisch. Und es werden Themen behandelt, die mich immer wieder interessieren: die Verantwortung des Individuums, soziale Gesellschaftsgefüge, Religion, bildende Kunst, die Historie, die Liebe und der Tod. Wie Paul Hindemith die Biografie von Matthias Grünewald mit den Ereignissen der Reformation, den Bauernkriegen und den ganz privaten Konflikten der Figuren verbindet, dabei eine Art Welttheater erzählt, hat große Klasse. Hindemith lässt ein intensives, bildgewaltiges Operntheater von einer bis zum heutigen Tage atemberaubenden Relevanz entstehen, in dem gemalte Kunst hör-, Musik sichtbar und Leben zu Kunst wird. Diese Oper bringt Sinnlichkeit und Sachlichkeit in Einklang, und das Spannungsverhältnis macht dieses Werk zu einer der besten deutschsprachigen Opern nach Wagner.“
https://musiktheater-im-revier.de/#!/de/performance/2017-18/mathis-der-maler/