AKTUELLES 2020
Neuerscheinung: Hindemith-Jahrbuch / Annales Hindemith 2020/XLIX
Biographisches, Analytisches, Philologisches und Dokumentarisches – die diesjährigen Annales Hindemith offenbaren eine Vielfalt an Forschungsergebnissen, die einen tiefen Blick in den Kosmos des Hindemithschen Schaffens gestatten.
Freundschaften Hindemiths in seiner Wahlheimat Schweiz stehen im Mittelpunkt der Untersuchung von Franziska Sagner und spiegeln zugleich Hindemiths Interessen an diversen Fachgebieten oder -themen wider.
Basierend auf Hindemiths eigenen Aussagen zum Engelkonzert aus seinem wohl populärsten Orchesterwerk, der Symphonie »Mathis der Maler«, umreißt Oliver Huck die Dimensionen des Werks sowohl als Engelkonzert als auch als Engelkonzert. Ein kritischer Blick auf die zeitgenössische Rezeption dieses Werks rundet die Untersuchung ab.
Nach zunehmenden Anfeindungen seitens nationalsozialistischer Propaganda meidet Hindemith öffentliches Auftreten und beginnt u. a. Klavierlieder auf Texte Friedrich Hölderlins zu schreiben, die unmittelbar auf seine biographische Konstellation Bezug nehmen. Franziska Reich präsentiert die Quellen dieser Lieder und analysiert deren Gehalt.
Vom Standpunkt des Pianisten aus betrachtet beleuchtet Luca Toncian den kompositorischen Reichtum des monumentalen Klavierzyklus Ludus tonalis.
Eine Zusammenstellung von Konzerten mit »Alter Musik«, an denen Hindemith mitwirkte, bietet Susanne Schaal-Gotthardt. Die Übersicht zeigt, dass Hindemiths unterschiedlich motiviertes Engagement bis in seine Studienzeit am Hoch’schen Konservatorium zurückreicht und bis zum Ende seines Schaffens währt.
(HJW)
Hindemith-Jahrbuch / Annales Hindemith 2020/XLIX
Herausgeber: Hindemith Institut Frankfurt im Auftrag der Fondation Hindemith, Blonay (CH)
Mainz: Schott 2020
ISBN-13: 978-3-7957-2185-5
ISSN: 0172-956X
Aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen im Kulturleben können wir Ihnen nur das Konzert
Paul Hindemith zum 125. Geburtstag
im Livestream anbieten. Alle anderen Veranstaltungen werden auf einen späteren Termin verschoben.
Die Hindemith Tage 2020 stehen ganz im Zeichen des 125. Geburtstags des Komponisten. Auch wenn die Corona-Pandemie einige Einschränkungen bei der Planung und Durchführung notwendig gemacht hat, freuen wir uns, dass wir Ihnen eine Reihe von attraktiven Veranstaltungen anbieten können. Dazu gehören Konzerte, ein Vortrag, eine Gesprächsrunde und eine Filmvorführung. Partner bei diesem Kooperationsprojekt der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt und des Hindemith Instituts Frankfurt sind in diesem Jahr die Neue Philharmonie Frankfurt, der Verlag Schott Music in Mainz, die Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt Nordwest und Musik in St. Katharinen in Frankfurt.
Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, ist Schirmherrin der Hindemith Tage 2020. Zu allen Veranstaltungen sind Sie herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf Sie!
Programm der Hindemith Tage 2020
Grußwort der Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main,
Frau Dr. Ina Hartwig
1 Musiker*in, 1 Zuhörer*in, 2 Meter Abstand
Die 1:1 CONCERTS trotzen der Corona Krise, schaffen künstlerische Kraftorte und erspielen Spendenbeiträge für die solidarische Unterstützung in Not geratener Musiker*innen.
In Kooperation mit der Oper Frankfurt bietet das Hindemith Kabinett im Kuhhirtenturm dieses ganz besondere Konzertformat an.
weitere Informationen
Hindemith in der Schweiz
In drei ausführlichen Radiosendungen beim Sender Radio RTS beleuchtet die Musikwissenschaftlerin Catherine Buser Aspekte von Hindemiths Lebensjahren in der Schweiz: Sie besucht Bluche oberhalb Sierre im Kanton Wallis, den Exilort von 1938-1940, sowie die Villa La Chance, Hindemiths letztes Domizil in Blonay oberhalb des Genfer Sees, das er 1953 bezog. Außerdem gibt sie Einblicke in seine Freundschaften und Bekanntschaften aus diesen Jahren.
Zum Nachhören
Neuerscheinung: Hindemith - Schott. Der Briefwechsel
Rund 2800 Schriftstücke umfasst der Briefwechsel zwischen Paul Hindemith und dem Verlagshaus B. Schott’s Söhne in Mainz. Protagonisten sind auf der einen Seite Paul Hindemith und seine Frau Gertrud, die als kompetente Vertraute die Geschäfte mit dem Verlag auch über den Tod ihres Mannes hinaus weiterführt, auf der anderen Seite die Verlagsinhaber Ludwig und Willy Strecker sowie einige ihrer Mitarbeiter. Über einen Zeitraum von 1919 bis 1967 zeichnet der Briefwechsel nicht nur ein lebendiges Bild von Hindemiths Beziehung zu seinen Verlegern, aus der sich über die Jahrzehnte hinweg auch freundschaftliche Bindungen entwickeln, sondern gewährt exklusive Einblicke in die künstlerischen Entwicklungen und politischen Verwerfungen der Moderne – ein außergewöhnliches Dokument der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Hindemith - Schott. Der Briefwechsel 1919-1967
Herausgegeben von Susanne Schaal-Gotthardt, Luitgard Schader und Heinz-Jürgen Winkler
Eine Publikation des Hindemith Instituts Frankfurt im Auftrag der Fondation Hindemith, Blonay (CH)
Mainz 2020
Band I: 1919-1935
Band II: 1936-1952
Band III: 1953-1967
Band IV: Register
Schott Music ED 23205
ISBN 978-3-7957-1916-6
Rezension: Deutschlandfunk, 18.5.2020