AKTUELLES 2021
20. Dezember 2021
Hindemith Preis des Schleswig-Holstein Musik-Festival 2022
Der Hindemith Preis des Schleswig-Holstein Musik-Festival 2022 geht an die Komponistin Hannah Kendall.
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17. Dezember 2021
Hindemith Preis der Stadt Hanau 2022
Der Hindemith Preis der Stadt Hanau geht 2022 an den Bratschisten Antoine Tamestit.
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26. November 2021
Neuerscheinung: Klavierlieder II
Paul Hindemith. Sämtliche Werke: Serie VI - Vokalwerke
Band VI,2: Klavierlieder II
herausgegeben von Luitgard Schader im Auftrag der Fondation Hindemith, Blonay
Mainz: Schott Music, 2021
25. November 2021
Laurenz Lütteken neues Mitglied im Stiftungsrat der Fondation Hindemith
Die Fondation Hindemith freut sich, den renommierten Musikwissenschaftler Prof. Dr. Laurenz Lütteken als neues Stiftungsratsmitglied begrüßen zu können. Laurenz Lütteken ist seit 2001 Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Zürich und leitet mithin jenes Institut, an dem Paul Hindemith 1950 den damals eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl übernommen hatte. In den Räumen des Instituts befindet sich seit 2020 das Paul Hindemith Archiv mit der Privatbibliothek aus dem letzten Wohnhaus des Komponisten. Durch die Berufung von Laurenz Lütteken wird die Bedeutung der musikwissenschaftlichen Forschung betont, die die Fondation Hindemith seit der Gründung des Hindemith Instituts Frankfurt im Jahr 1974 zu ihren zentralen Arbeitsfeldern zählt.
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Kammermusik im Kuhhirtenturm - Jahresprogramm 2022
Seit 2011 lädt das Hindemith Institut Frankfurt zu seiner Konzertreihe „Kammermusik im Kuhhirtenturm“ ein. In dem mittelalterlichen Turm in Frankfurt-Sachsenhausen, der Paul Hindemith in den 1920er Jahren als originelles Domizil diente, befindet sich heute der vermutlich kleinste Konzertsaal der Welt. Nach fast zwei Jahren Corona-bedingter Stille sind im kommenden Jahr wieder Interpreten zu hören, die es als eine Herzensangelegenheit betrachten, Hindemiths Werke in seinem ehemaligen Musikzimmer aufzuführen.
Hindemiths fulminantes Streichtrio op. 34 aus dem Jahr 1924 sowie Mozarts grandioses Divertimento Es-Dur KV 563 stehen auf dem Programm des Trio Idomeneo am 20. Februar. Mitglieder des Ensembles sind der Geiger Guillaume Faraut und der Cellist Mario Riemer, beide langjährige Mitglieder des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters, sowie Megumi Kasakawa, seit 2010 Bratschistin im Ensemble Modern. In dieser Formation sind sie bereits 2018 im Kuhhirtenturm aufgetreten.
Am 20. März wird der Pianist Andreas Skouras im Kuhhirtenturm zu hören sein, der hier bereits 2017 und 2018 zu Gast war. Er hat diesmal ein Programm mit selten zu hörenden Klaviersuiten von Béla Bartók, Paul Hindemith, Ernst Krenek, Wolfgang Amadeus Mozart, Bernhard Sekles und Nikos Skalkottas zusammengestellt.
Als Zwanzigjähriger wurde Paul Hindemith im Jahr 1916 zum Konzertmeister des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters bestellt. An seine Tätigkeit in diesem damals wie heute hochkarätigen Klangkörper erinnert seit 2015 die „Paul Hindemith Orchesterakademie“ mit ihrem Angebot einer maßgeschneiderten Ausbildung mitten aus der Praxis. Zu den Geförderten zählen derzeit Sara Bellini (Flöte), Manuel García Simón (Oboe) und Valentina Vatteroni (Harfe), die am 3. April Werke von William Alwyn, Claude Debussy, Paul Hindemith und Antonio Pasculli vorstellen.
Der Bariton Matthias Horn wird am 8. Mai gemeinsam mit dem Pianisten Christoph Ullrich einen Liederabend geben. Auf dem Programm stehen die selten zu hörenden Hymnen nach Walt Whitman op. 14 von Paul Hindemith sowie Lieder von Kurt Weill und Wolfgang Jacobi, einem Berliner Schüler von Paul Hindemith.
Das Duo Prism mit Loïc Abdelfettah (Bratsche) und Quentin Rebuffet (Violoncello) präsentiert am 11. September Duos von Joseph Bodin de Boismortier, Paul Hindemith, Witold Lutosławski, Zikmund Schul, Noam Sheriff und Paul Wiancko.
Kolja Lessing ist nicht nur als Geiger, sondern auch als Pianist und Bratschist seit Jahrzehnten erfolgreich. Nach Professuren für Violine und Kammermusik an den Musikhochschulen Würzburg und Leipzig wirkt er seit dem Jahre 2000 in gleicher Funktion an der Musikhochschule Stuttgart. Am 9. Oktober konzertiert er zum dritten Mal im Kuhhirtenturm, diesmal mit Werken für Solovioline von Johann Sebastian Bach, Paul Hindemith und Krzysztof Meyer.
Das Sonderkonzert an Hindemiths Geburtstag am Mittwoch, 16. November um 11 Uhr, gestaltet Jan Ickert (Violoncello), seit 2017 Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Er präsentiert Hindemiths Solosonate op. 25 Nr. 3 sowie gemeinsam mit Tomoko Ichinose (Klavier) die Sonate op. 11 Nr. 3. Außerdem auf dem Programm eine Rarität: die Cellosonate fis-Moll op. 70 von Hindemiths verehrtem Lehrer, dem Darmstädter Komponisten Arnold Mendelssohn.
Adresse: Kuhhirtenturm, Große Rittergasse 118, 60594 Frankfurt am Main
Beginn: Wenn nicht anders angegeben, finden die Konzerte sonntags um 17 Uhr und um 19.30 Uhr statt.
EINTRITT FREI – Platzreservierung erforderlich
Reservierung: ab sofort möglich
Kontakt:
Tel. 069 597 03 62 (Mo-Fr 9 – 13 Uhr)
institut(at)hindemith.org
26. Oktober 2021
Mit den Hindemith Tagen 2021 blicken wir optimistisch nach vorne und wollen Neues präsentieren. Der 125. Geburtstag von Paul Hindemith, den wir als Komponist, Musiker, Lehrer, Schriftsteller und Sohn Frankfurts im letzten Jahr feiern wollten, fiel in die Pandemie. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, fast alle Veranstaltungen auf dieses Jahr zu verlegen. Dazu gehören mehrere Konzerte in Frankfurt und Hanau, ein Vortrag, eine Gesprächsrunde und eine Filmvorführung, hinzu kommt die Eröffnung einer neuen Ausstellung im Kuhhirtenturm. Partner bei diesem Kooperationsprojekt der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt und des Hindemith Instituts Frankfurt sind in diesem Jahr die Neue Philharmonie Frankfurt, der Verlag Schott Music in Mainz und die Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt Nordwest.
Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, ist Schirmherrin der Hindemith Tage 2021.
Zu allen Veranstaltungen sind Sie herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf Sie!
Programm der Hindemith Tage 2021
Grußwort der Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, Dr. Ina Hartwig
Kooperationspartner
Internationaler Hindemith Violawettbewerb der Viola Stiftung Walter Witte
Neue Einspielung: Bläsersonaten von Paul Hindemith
Mit den hier eingespielten Bläsersonaten setzte Hindemith seinen 1935 begonnenen Sonatenzyklus fort, dessen einzelne Werke einen dem Instrument auf den Leib geschneiderten individuellen Tonfall zeitigen. Gerade diese Individualität wird von den brillanten Solisten „Les Vents Français“ mustergültig in den hier präsentierten Sonaten zum Ausdruck gebracht. Ein gerüttelt Maß Anteil daran hat der alle fünf Sonaten begleitende Pianist Eric Le Sage, der mit nuancenreicher Farbgebung und einer Fülle von dynamischen Abstufungen aufwartet und den Solisten als einfühlsam korrespondierender Dialogpartner gegenübertritt. Wahrlich eine Referenz-Einspielung!
Paul Hindemith
Sonate für Flöte und Klavier (1936)
Sonate für Oboe und Klavier (1938)
Sonate für Klarinette in B und Klavier (1939)
Sonate für Fagott und Klavier (1938)
Sonate für Althorn (Tenorhorn) und Klavier (1943)
Les Vents Français:
Emmanuel Pahud (Flöte) - François Leleux (Oboe) - Paul Meyer (Klarinette) - Radovan Vlatković (Tenorhorn) - Gilbert Audin (Fagott)
Éric Le Sage (Klavier)
Warner Classics 0190295044411 (2021)
Neuerscheinung: Die Harmonie der Welt. Oper in fünf Aufzügen (1956/57)
Mit dem vorliegenden Band I,10-Teil A der Hindemith-Gesamtausgabe hat die Publikation von Hindemiths Oper in fünf Aufzügen Die Harmonie der Welt begonnen. Dieses meisterhafte Bühnenwerk der 1950er Jahre erscheint damit erstmals in gedruckter Form als Partitur.
Band I,10-Teil A enthält den Ersten Aufzug zusammen mit einer Einleitung, den Abdruck der letztgültigen Fassung des Librettos, Briefe Hindemiths zur Inszenierung der Oper, die seine Intentionen verdeutlichen, Angaben zu möglichen Sprüngen und Kürzungen sowie seine Interviews zur Oper.
Band I,10-Teil B wird den Zweiten und Dritten Aufzug sowie Libretto-Entwürfe und Frühfassungen des Librettos präsentieren, Band I,10-Teil C den Vierten und Fünften Aufzug sowie den Kritischen Bericht.
Paul Hindemith: Die Harmonie der Welt. Oper in fünf Aufzügen (1956/57)
Herausgegeben von Giselher Schubert im Auftrag der Fondation Hindemith, Blonay
Hindemith-Gesamtausgabe Band I,10-A
Schott: Mainz etc., 2021
Neuerwerbungen der Fondation Hindemith
Hindemiths Autograph der Sonate für Kontrabass und Klavier sowie einen eigenhändigen 1933 geschriebenen Brief an seinen Freund Rudolf W. Heinisch ersteigerte die Fondation Hindemith auf einer Auktion der traditionsreichen Berliner Autographenhandlung J. A. Stargardt.
Die Kontrabass-Sonate gehört zu einer Reihe von klavierbegleiteten Duosonaten, zu deren Beginn die Violinsonate in E (1935) steht und deren Abschluss die Basstuba-Sonate (1955) bildet. Sie entstand als vorletztes Werk dieser Reihe innerhalb von fünf Tagen im August 1949 in Taos, New Mexico, während einer ausgedehnten USA-Ferienreise der Hindemiths. Um den sonoren Bassklang des Soloinstruments transparent zu machen, schreibt Hindemith einen vornehmlich in hoher Lage positionierten, dynamisch äußerst subtilen Klaviersatz. Die einzelnen Abschnitte der Sonate gliedern sich in relativ selbständige kleinere Gebilde, die weniger motivisch-thematisch verarbeitet, als vielmehr bausteinartig variationsartig aneinander gereiht sind, ohne dass „subkutane“ motivische Verwandtschaften zwischen den Themen vernachlässigt werden.
Das Manuskript schenkte Paul Hindemith 1956 seinem langjährigen Freund Egon Seefehlner, der u. a. von 1946 bis 1962 Generalsekretär des Wiener Konzerthauses war. Dort wurde das Stück im April 1950 uraufgeführt. Interpreten waren der Kontrabassist der Wiener Philharmoniker, Otto Rühm, und dessen Sohn Gerhard.
Der zu Unrecht vergessene Maler, Graphiker und Bühnenbildner Rudolf W. Heinisch war seit 1921 mit Paul Hindemith befreundet und schuf zahlreiche Hindemith-Portraits. Eines dieser Gemälde ist Gegenstand eines mit Sottisen gespickten Briefs, den Paul Hindemith wohl 1933 aus Graubünden an den Maler schickte. So schreibt er: „Als grosser Verehrer Ihrer Kunst – zumal Ihre grossen Öldruckgemälde ‚Die Nachtwache‘ und ‚Selbstbildnis in Öl‘, die ich zwar nicht im Original zu sehen die Ehre hatte, die mir aber allein des Flächeninhalts und des damit verbundenen Ölverbrauchs (der mich als Techniker restlos vom künstlerischen Wert zu überzeugen imstande ist) ausserordentlich imponieren, haben es mir angetan – möchte ich Sie bitten, mir in einigen Zeilen Ihr [...] Autogramm nebst einigen Lebensmaximen zu schicken.“
Neue Einspielungen
Erstmals eingespielt: Der Mainzer Umzug mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz unter der Leitung von Hermann Bäumer
Zupackend und mitreißend: Eine neue Gesamteinspielung der sieben Kammermusiken mit Christoph Eschenbach
Eine bemerkenswerte Aufnahme mit Klaviermusik von Paul Hindemith durch Andreas Skouras
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Schleswig-Holstein Musik Festival: Hindemith Preis 2021
Träger des Hindemith-Preises 2021 ist Mithatcan Öcal. Der 28-jährige Komponist konnte die Jury durch besondere musikalische Tiefe und Reife überzeugen: »Mithatcan Öcal zeigt in seinen Werken eine beeindruckende klangliche Vielschichtigkeit. Durch die feine Nuanciertheit in der Instrumentation, die harmonische Gestaltung und den besonderen musikalischen Ausdruck berührt er sein Publikum auf unmittelbare Art und Weise«, begründet Dr. Christian Kuhnt, Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festival, die Entscheidung.
Öcal selbst unterstreicht die Relevanz einer solch hochdotierten Ehrung: »Das Komponieren zeitgenössischer Musik erfordert viel Recherche und Kreativität. Awards wie der Hindemith-Preis geben einem Raum dafür, denn sie sichern den Lebensunterhalt. Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und darüber, gemeinsam mit Paul Hindemith genannt zu werden. Wenngleich ich mir eine Welt wünsche, in der es nicht nötig ist, Preise zu vergeben, um seiner Arbeit intensiv nachgehen zu können.«
Öcal wurde 1992 in Iskenderun in der Südtürkei geboren und studierte Violine sowie Komposition in Izmit und Istanbul. Ensembles wie das Klangforum Heidelberg, das Collegium Novum Zürich, das Prime Recorder Ensemble und das Namascae Lemanic Modern Ensemble gaben Kompositionen bei ihm in Auftrag. Seine Werke werden auf internationalen Festivals aufgeführt, u. a. bei der Gaudeamus Muziekweek (2012), den ISCM World Music Days (2014) und dem Festival Archipel (2015). Öcal ist Gründungsmitglied des Istanbuler Komponistenkollektivs und lebt und arbeitet in Istanbul.
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