Der große Schatz des Hindemith Instituts besteht in seinem umfangreichen Archivmaterial. Die Fülle der Materialien bietet einen differenzierten Einblick in Leben und Wirken des Komponisten. In der Ausstellung „40 Jahre Hindemith Institut Frankfurt: Archivschätze“, die am 14. November, 18 Uhr im Kleinen Saal der HfMDK eröffnet wird, sind einige der zahlreichen Dokumente aus Hindemiths Nachlass zu sehen: Etwa ein Skizzenbuch, in dem Hindemith als Soldat an der Front 1918 einen Floh zerdrückte, oder ein Notenmanuskript, das während des II. Weltkriegs teilweise verbrannte. Außerdem werden Taschenkalender, Programmzettel, Hindemiths Werkverzeichnisse, Briefe, private Fotoalben, Zeichnungen und andere Dokumente gezeigt, darunter Kuriositäten wie die vom Komponisten selbst angelegte Sammlung von Verschreibungen seines Nachnamens. Darüber hinaus werden unterschiedliche Arbeitsbereiche des Instituts vorgestellt, etwa die Hindemith-Gesamtausgabe, die in ihrer historisch-kritischen Auslegung impulsgebend für weitere Gesamtausgaben von Komponisten des 20. Jahrhunderts geworden ist.
Den Festvortrag „Vom Elfenbein- zum Kuhhirtenturm. Komponisteninstitute heute“ anlässlich der Ausstellungseröffnung hält Frau Prof. Dr. Susanne Popp, die Geschäftsführerin des Max-Reger-Instituts Karlsruhe. Die Ausstellungseröffnung wird musikalisch begleitet von Studierenden der HfMDK.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen bereits am 13. November, 19 Uhr, mit einem Auftakt-Konzert von Studierenden der HfMDK im Karl-Amadeus-Hartmann-Saal im Schott Verlag in Mainz.
Am 16. November, 11 Uhr, sind im Rahmen der Konzertreihe „Kammermusik im Kuhhirtenturm" Megumi Kasakawa (Viola) und weitere Mitglieder des Ensemble Modern mit Werken von Quincy Porter, Haruyuki Suzuki und Paul Hindemith zu hören.
Am 16. November, 19:30 Uhr, findet im Großen Saal der Musikhochschule ein Festkonzert mit Werken Hindemiths statt, gestaltet von Studierenden der Musikhochschule unter der Leitung von Gerhard Müller-Hornbach.
In zwei Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2014/15 können Studierende Einblick in das Werk von Paul Hindemith und in die Arbeit des Instituts gewinnen. In einem Seminar am 15. November 2014, 11-15 Uhr, erörtern der Musiktheoretiker und Komponist Prof. Ernst-August Kloetzke und Dr. Luitgard Schader (Editionsleiterin der Hindemith-Gesamtausgabe), die Frage Wie nützlich ist eine Gesamtausgabe für Künstler?
Im Wintersemester 2014/15 veranstaltet Prof. Gerhard Müller-Hornbach gemeinsam mit Dr. Heinz-Jürgen Winkler (Hindemith Institut) ein Seminar „Zwischen Komposition, Musiktheorie und instrumentaler Praxis – Aspekte zu Paul Hindemiths ‚Unterweisung im Tonsatz‘“.