Institutsjubiläum
„Archivschätze“ – so lautete der Titel der Ausstellung, die das Hindemith Institut Frankfurt aus Anlass seines 40jährigen Bestehens vom 14. bis 16. November 2014 im Kleinen Saal der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main präsentierte. Zu sehen waren zahlreiche wertvolle Stücke aus der umfangreichen Sammlung des Instituts. In ihrer Festrede zur Ausstellungseröffnung akzentuierte Frau Professor Dr. Susanne Popp, Direktorin des Max-Reger-Instituts Karlsruhe, die vielfältigen Herausforderungen, denen sich Komponisteninstitute heute stellen: Sie sammeln und archivieren Dokumente, betreiben Forschung und publizieren ihre Erkenntnisse, um ein breiteres Verständnis für „ihren“ Komponisten und sein Werk zu erzielen.
Konzerte mit Studierenden der HfMDK unter der Leitung von Gerhard Müller-Hornbach sowie das Geburtstagskonzert am 16. November im Kuhhirtenturm mit Mitgliedern des Ensemble Modern rundeten die Feierlichkeiten ab.
Zum Institutsjubiläum erreichten uns Glückwünsche von Interpreten, die Hindemiths Werk in besonderer Weise verpflichtet sind.
"Seit meiner ersten Begegnung im Rahmen einer Master Class im schweizerischen Blonay 2001 mit Mitgliedern des Hindemith Instituts habe ich sowohl musikwissenschaftlich als auch historisch von ihren Kenntnissen profitiert. Was aber noch viel stärker aus den Begegnungen der letzten Jahre hervorging, ist die Leidenschaft und das Wissen der Institutsmitglieder über den so facettenreichen Menschen und Musiker Hindemith. Der kulturelle Hintergrund der Institutsmitglieder, ihre Bereitschaft, Informationen zu geben, ihre Hilfsbereitschaft und ihre Hingabe sind für alle Musiker und Hindemith-Interessierten unbezahlbar. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und ein langes Leben dem Hindemith Institut Frankfurt!"
Herzlich, Antoine Tamestit
„Meine Liebe zu Hindemith reicht bis in die früheste Kindheit zurück, als ich den ‚Minimax‘ und kurz darauf die ‚Trauermusik‘ und das Streichtrio op. 34 spielte. Für mich als Musikerin ist es ein großes Glück, dass sein Nachlass im Hindemith Institut verwaltet, erforscht und verbreitet wird. Ich bin stets auf offene Ohren und tatkräftige Hilfe gestoßen, wenn ich mich bei der Planung von Hindemith-Projekten an das Institut gewandt habe: 2001 bei einem Kurs im Hindemith Musikzentrum Blonay, 2012 bei CD-Produktionen und 2013 bei der Durchführung des Viola-Tags in Berlin, der ganz im Zeichen des Hindemith Gedenkjahrs stand. Ich freue mich darüber, dass ich seit Anfang 2013 als Mitglied des Stiftungsrats der Hindemith Stiftung noch tieferen Einblick in die vielfältige und fruchtbare Arbeit des Instituts gewinnen kann."
Tabea Zimmermann
„Glückwunsch zum 40. Geburtstag des Instituts
Seit vielen Jahren besuchen wir das Hindemith Institut Frankfurt und freuen uns jedes Mal aufs Neue über die herzliche, großzügige Atmosphäre, mit der wir Musiker dort empfangen werden. Wir dürfen Einblick in diese mit wertvollen Dokumenten angefüllte Schatzkiste nehmen und werden verwöhnt mit Informationen, Geschichten und Anekdoten. Für all dies bedanken wir uns und gratulieren dem Institut herzlich zu seinem 40. Geburtstag!"
Ruth Killius und Thomas Zehetmair, Zehetmair Quartett
„Dem Hindemith Institut zum 40. Geburtstag
Das schönste, das ich im Hindemith-Institut sah, war das Adressbuch des Komponisten – mit herrlichen humoristischen Kritzeleien aus seiner Hand bei jeder Telefonnummer, wo er warten musste: Wilhelm Furtwängler, Edwin Fischer…. Wie gerne hätte ich mit ihm gesprochen. Wie gerne wäre ich ein Name in seinem Buch gewesen. Jetzt muss ich mich damit begnügen, dass er in meinen Büchern steht – ganz weit oben. Und er redet tatsächlich zu mir. Ein Glück."
Luzern, den 3. September 2014
Herbert Blomstedt
„Paul Hindemith gilt als der letzte große deutsche Klassiker, jedoch wird seine Musik gerade auch in seinem Heimatland bis heute zu Unrecht viel zu wenig aufgeführt. Die Arbeit des Hindemith Instituts für die Verbreitung seines Werks ist von unschätzbarem Wert, und es ist erstaunlich, was dabei in den vergangenen 40 Jahren erreicht wurde. Verbunden mit dem Wunsch, dass die Fortsetzung dieser Arbeit Paul Hindemiths Musik weiterhin viele Türen zu Konzertsälen weltweit öffnen wird, möchte ich herzlich zum 40-jährigen Bestehen des Hindemith Instituts gratulieren."
Frank Peter Zimmermann