Hindemith-Konzerte in Frankfurt
“Ende vorigen und Anfang dieses Jahres habe ich ein weiteres Opus vollendet, ein großes Cellokonzert mit Orchester oder besser: eine Symphonie mit obligatem Cello. Das war eine Mordsarbeit!”, schrieb der zwanzigjährige Hindemith im Frühsommer 1916 über sein Cellokonzert op. 3. Die amerikanische Cellistin Alisa Weilerstein spielt dieses eindrucksvoll durchgearbeitete Frühwerk am 3. und 4. März 2016 zusammen mit dem hr-Sinfonieorchester im Großen Saal der Alten Oper Frankfurt. Die Orchesterleitung hat Marek Janowski, der schon seit vielen Jahrzehnten als ausgewiesener Hindemith-Spezialist gilt.
Der aufsehenerregende Erfolg der Kammermusik Nr. 1 op. 24 Nr. 1 festigte im Jahr 1922 Hindemiths Ruf als prominentesten Protagonisten der musikalischen Avantgarde. Das provokante Stück für zwölf Soloinstrumente gehört schon seit langem zum festen Repertoire des Ensemble Modern, das am 10. März 2016 in der Alten Oper damit zu Gast sein wird.
Die ursprünglich auf ein Ballettprojekt zurückgehende Symphonic Metamorphosis of Themes by C.M. v. Weber (1943) ist seit ihrer Uraufführung 1944 Hindemiths erfolgreichstes Orchesterwerk überhaupt. Am 12. März 2016 steht das Stück auf dem Programm des hr-Sinfonieorchesters. Die Stabführung bei diesem Konzert im Mozart-Saal der Alten Oper hat der gebürtige Rumäne Cristian Măcelaru, der erstmals 2012 internationales Aufsehen erregte, als er beim Chicago Symphony Orchestra für Pierre Boulez einsprang. Heute ist er Conductor in Residence beim Philadelphia Orchestra.
Susanne Schaal-Gotthardt