Hindemiths Lebenszeit umfasst folgenschwere historische Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Aus einfachen Verhältnissen stammend und im deutschen Kaiserreich aufgewachsen, wird seine Ausbildungszeit vom I. Weltkrieg überschattet, den er zuletzt noch als Soldat an der Front erlebt. Als erfolgreicher junger Komponist gehört er zur musikalischen Avantgarde der Weimarer Republik, im sogenannten Dritten Reich hat er unter der restriktiven Kulturpolitik eines menschenverachtenden Staats zu leiden. Er macht während des II. Weltkrieges Erfahrungen als Emigrant und ist in seinen letzten Jahren als weltweit anerkannter Künstler am kulturellen Wiederaufbau Europas beteiligt. zur Biographie ›››
Werk
Kein anderer Komponist des 20. Jahrhunderts kann ein solch umfangreiches wie vielschichtiges Werk vorweisen, in dem alle gebräuchlichen Gattungen berücksichtigt sind. Die Opern Cardillac und Mathis der Maler gelten als Standardwerke der Operngeschichte, das Sonatenwerk gehört unverzichtbar zum Repertoire eines jeden Instrumentalisten. Werkverzeichnis ›››
Hindemith privat
Im Oktober 1953 beziehen Paul und Gertrud Hindemith die Villa La Chance im schweizerischen Blonay oberhalb des Genfer Sees. Die Adresse ihres Refugiums ist nur Verwandten und engsten Freunden bekannt.
Heute werden Hindemiths Privatbibliothek, seine Bildersammlung und einige andere Objekte, etwa sein Flügel, im Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich, seiner letzten akademischen Arbeitsstätte, aufbewahrt und zugänglich gemacht.