- Kindheit und erste Ausbildung 1895-1914
Paul Hindemith wird am 16. November 1895 als Sohn eines Handwerkers und einer Magd in Hanau geboren. Die Kindheit erlebt er als eine Zeit voller Entbehrungen und überaus strenger Erziehung. Seine musikalische Begabung wird früh erkannt. Als Zwölfjähriger beginnt er am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt mit dem Violinstudium. weiter ›››
- Berufseinstieg 1914-1918
Von 1913 an macht Hindemith erste Erfahrungen als Orchestermusiker. Im August 1917 wird er zum Kriegsdienst eingezogen und im Januar 1918 mit seiner Einheit an die Westfront verlegt. Er übersteht die zahlreichen Gefechte und Bombenabwürfe mit viel Glück unbeschadet und erlebt am 10. November in Flandern das Kriegsende. weiter ›››
- Von Donaueschingen nach Baden-Baden 1918-1927
Nach dem I. Weltkrieg ist Hindemith musikalisch überaus produktiv. 1919 wird der Mainzer Schott-Verlag auf den jungen Komponisten aufmerksam. Der Durchbruch gelingt Hindemith im Jahre 1921 bei den ersten «Donaueschinger Kammermusiktagen». Hier begründet er seinen Ruf als Interpret zeitgenössischer Musik und rückt als Komponist über Nacht an die Spitze der musikalischen Avantgarde in Deutschland. weiter ›››
- Berliner Jahre 1927-1933
Ende der 1920er Jahre ist Hindemith nicht nur einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Komponisten, er zählt auch zu den herausragenden Interpreten seiner Zeit.
1927 übernimmt er eine Professur als Kompositionslehrer an der Musikhochschule in Berlin und genießt die vielfältigen Möglichkeiten, die das kulturelle Leben in der pulsierenden Metropole bietet. weiter ›››- Politik und Musik 1933-1939
Nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten im Januar 1933 wird Hindemiths Position in Deutschland zunehmend schwerer durchschaubar. Im Frühjahr 1937 berichtet Gertrud Hindemith: «Paul ist irgendwie mit der ganzen Sache fertig». Als bei der Ausstellung «Entartete Musik» im Mai 1938 Hindemiths Musik an den Pranger gestellt wird, steht der Entschluss zur Emigration in die Schweiz längst fest. weiter ›››
- Vereinigte Staaten 1939-1945
Im Februar 1940 nutzt Hindemith eine Vortragsreise durch die USA zur Übersiedlung dorthin. Im August folgt ihm seine Frau Gertrud. Anfangs nennt Hindemith die Vereinigten Staaten das Land der «begrenzten Unmöglichkeiten», doch ist er auch dankbar für die positive Aufnahme, die er dort gefunden hat. Im Januar 1946 bekommen die Hindemiths die amerikanische Staatsbürgerschaft, die sie bis ans Lebensende behalten. weiter ›››
- Zwischen Amerika und Europa 1945-1953
Hindemiths Musik wird in Deutschland direkt nach Ende des II. Weltkrieges wieder mit großem Erfolg aufgeführt. Hindemith sieht dies eher skeptisch: «Ich finde, man übertreibt das Ganze…» Die große Anerkennung ermutigt ihn jedoch, intensiver über eine Rückkehr nach Europa nachzudenken. 1951 nimmt er eine Lehrtätigkeit an der Universität Zürich auf. Am 3. Juni 1953 schließlich besteigen Hindemiths das Schiff nach Europa, um sich in der Schweiz niederzulassen. weiter ›››
- Blonay/Schweiz 1953-1963
Im August 1953 kaufen Hindemiths die Villa «La Chance» im Dorf Blonay oberhalb des Genfer Sees. Die Villa, die sie bis an ihr Lebensende bewohnen, dient ihnen als Rückzug in die Privatsphäre. Hindemith entfaltet eine äußerst rege Dirigententätigkeit. «Es tut mir um so mehr leid, ... dass ein Künstler frühzeitig abgeht, der noch so viel zu sagen gehabt hätte», schreibt der Maler und Dichter Oskar Kokoschka nach Hindemiths Tod 1963. weiter ›››