Entwicklung der Stadt Frankfurt
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt sich Frankfurt durch Ansiedlung von Industriebetrieben und Verbesserung der Infrastruktur zu einer modernen Industrie- und Dienstleistungsstadt. Die Einwohnerzahl wächst zwischen 1870 und 1914 um 525% von 84.700 auf 444.900 Einwohner.
Das Selbstbewusstsein der in Frankfurt stets dominierenden Bürgerschaft findet seinen Ausdruck in der Errichtung repräsentativer Bauten, etwa der Oper (1880), zu der Kaiser Wilhelm I. meinte, nur Frankfurt könne sich solch einen Prunkbau leisten. 1878 wird das Hoch'sche Konservatorium mit namhaften Lehrkräften wie Joachim Raff, Clara Schumann, Julius Stockhausen, Hugo Heermann, James Kwast, Engelbert Humperdinck, Iwan Knorr, Bernhard Cossmann und Hugo Becker gegründet.
Oberbürgermeister der Stadt ist von 1891 bis 1912 Franz Adickes, der Großvater von Gertrud Hindemith. Unter ihm entwickelt sich Frankfurt um 1910 zur flächenmäßig größten Stadt Deutschlands. Ein besonderes Schwergewicht legt Adickes auf die Förderung von Kunst und Wissenschaft. 1914 wird die Frankfurter Universität gegründet. Zu einem Zentrum zeitgenössischer Kultur entwickelt sich Frankfurt allerdings erst nach dem Ersten Weltkrieg.