Wilhelminismus
Mit der Reichsgründung zur Jahreswende 1870/71 entwickelt sich Deutschland vom Agrar- zum Industriestaat. Dies bringt einen tiefgreifenden Wandel der gesellschaftlichen Strukturen und damit widerstreitende politische Zielsetzungen mit sich. Innenpolitisch-gesellschaftliche Spannungen sollen außenpolitisch abgefangen werden.
So beginnt Deutschland unter Wilhelm II. (1888-1918) nach einer größeren außenpolitischen Geltung zu streben, um Deutschland gleichberechtigt neben die großen Weltmächte England, Frankreich und die Vereinigten Staaten zu stellen. Es kommt zu einem gesteigerten Nationalismus, der die wilhelminische Ära maßgeblich prägt. Die verhängnisvollen Schwankungen der deutschen Politik und das persönliche Regiment Wilhelms II. werden zum Charakterisitikum der Epoche.