[Das Amar-Trio spielt aus: Trio für Violine, Bratsche und Cello, op.34, 1. Satz: Toccata. Schnelle Halbe]
Interpretationsstil
Die Interpretationen zeitgenössischer Musik durch das Amar-Quartett lösen bei Komponisten und Rezensenten einhellige Begeisterung aus. Vom Musikfest in Salzburg 1922 schreibt Anton Webern an Alban Berg über Aufführungen seiner Streichquartettsätze op. 5 und Schönbergs fis-moll-Quartett op. 10: «Ich brauche Dir nicht zu sagen von der ungeheuren Wirkung des Fis-moll Quartetts. Oder doch ja: denn es war ein ganz seltenes Ereignis. Das Hindemith-Quartett spielte ausgezeichnet. Was mein Quartett anbelangt: Aufführung (Hindemith) sehr gut. Wirklich als Musik gespielt.»
Besonderes Interesse erregt das Quartett dann, wenn es Hindemiths eigene Werke interpretiert. Fasziniert und verwundert zugleich berichtet ein Kritiker im November 1927 nach einem Konzert in Zürich: «Hindemith schreibt für seine Bratsche, sein Quartett, das es ihm in jeder Hinsicht gleich tut, nur dass seine Bratschenstimme manchmal wie eine Schlange durchs Ensemble zuckt und alles mitreißt. Die Folge ist, dass die Künstler ihre Stücke, ohne dass ein Nötchen verloren geht, in einem Tempo vortragen können, dass einem schwindlig wird. Z.B. könnte der erste Satz ‹Streichtrios› (op. 34) auch bescheidener vorgetragen werden, dann würde sich erweisen, dass das Stück eigentlich recht hübsch ist.»