Novemberrevolution 1918
Die Meuterei der Hochseeflotte am 4. November 1918 in Kiel, die sich innerhalb weniger Tage über das deutsche Reich ausbreitet, erzwingt die Abdankung des Kaisers Wilhelm II. Nachdem am 9. November 1918 auch der Kronprinz auf den Thron verzichtet hat, wird die deutsche Republik ausgerufen.
Während der sogenannten «Novemberrevolution», die bis Februar 1919 anhält, schalten die Sozialdemokraten unter Friedrich Ebert zusammen mit der Heeresleitung unter Wilhelm Groener die Arbeiter- und Soldatenräte aus und werfen die von den Unabhängigen Sozialdemokraten und Kommunisten organisierten Straßenkämpfe und Streiks nieder.
Am 6. Februar 1919 wird die deutsche Nationalversammlung in Weimar eröffnet, die die Bildung der Weimarer Koalition mit den Mehrheiten von Sozialdemokratischer Partei, Deutscher Demokratischer Partei und Zentrum zum Ergebnis hat. Erster Reichskanzler wird Philipp Scheidemann, Reichspräsident wird Friedrich Ebert.
Der neue liberaldemokratische Verfassungsstaat wird innenpolitisch allerdings nicht allgemein anerkannt. Rechte und Militär sind nicht bereit, den Versailler Vertrag mit dem Eingeständnis der Kriegsschuld und der militärischen Niederlage zu respektieren. Die u.a von Paul v. Hindenburg und Erich Ludendorff verbreitete Dolchstoßlegende, die Revolution sei der unbesiegten Frontarmee in den Rücken gefallen, findet in weiten Bevölkerungskreisen Anklang.