Stabilisierung
Die neue Währungsordnung vom November 1923 und die Regelung der Reparationszahlungen durch den Dawes-Plan vom April 1924 leiten eine Zeit der innenpolitischen Stabilisierung und wachsenden außenpolitischen Anerkennung der Weimarer Republik ein.
Allerdings bringt diese Stabilisierung weder eine spürbare Verbesserung des allgemeinen Lebensstandards, noch löst sie die prekären politischen Strukturprobleme: den Mangel an demokratischem Bewusstsein, die Kompromissunfähigkeit der Parteien (für fast alle wichtigen politischen Entscheidungen muss die Regierung umgebildet werden) und die unklare Verfassungslage (Machtbefugnisse des Reichspräsidenten und des Parlaments).
Der Dawes-Plan lenkt vor allem amerikanisches Kapital nach Deutschland und führt zu einer Wirtschaftskonjunktur, die brüchig bleibt: die Abhängigkeit vom internationalen Zahlungsverkehr wächst, die Arbeitslosenzahlen bleiben relativ hoch, und die wirtschaftliche Konzentration in Großkonzernen gefährdet den Mittelstand.