Ausgrenzung
Unmittelbar nach Hitlers Machtantritt setzt die massive Verfolgung von politischen Gegnern, vor allem aber von Juden ein. Zum 1. April 1933 wird die Bevölkerung zum Boykott jüdischer Geschäfte aufgerufen. Die wenige Tage später erlassenen Gesetze erteilen Juden Berufsverbote (Beamte, Ärzte, Anwälte, Journalisten, Apotheker, Musiker). Geschäftsleute werden zur Aufgabe ihrer Unternehmen gezwungen, da die Kunden ausbleiben. 1935 werden die Juden durch die «Nürnberger Rassegesetze» weiter diskriminiert. Beim Pogrom vom November 1938 («Reichskristallnacht») werden fast 200 Synagogen in Brand gesetzt oder verwüstet und 7500 jüdische Geschäfte zerstört.
Als politische Gegner werden hauptsächlich Kommunisten und Sozialdemokraten, aber auch regimekritische Schriftsteller, Journalisten und Künstler verfolgt. Die sogenannte «Schutzhaft» unterwirft sie der staatlichen Willkür; sie werden gefoltert und getötet. Zur Aufnahme der politischen Häftlinge wird 1933 in Dachau das erste Konzentrationslager errichtet; bereits wenige Monate später ist Deutschland von einem dichten Netz von Lagern überzogen.