Wende
Mit dem verlorenen Luftkrieg gegen Großbritannien im Sommer 1940 erfährt die deutsche Wehrmacht ihre erste große Niederlage. Die Offensiven der Achsenmächte Italien und Deutschland gegen britische Truppen in Nordafrika, auf dem Balkan und in Griechenland verlaufen zwar erfolgreich, doch werden die daraus entstehenden Vorteile nicht dazu genutzt, Großbritanniens Position im Mittelmeerraum weiter zu schwächen. Statt dessen überfällt die deutsche Wehrmacht am 22. Juni 1941 die UdSSR.
Hitler betrachtet den Russlandfeldzug nicht nur als Eroberungskrieg, durch den die großen Industriezentren, die fruchtbaren Gebiete in Südrussland und die Erdölfelder im Kaukasus in deutsche Hand fallen sollen. In seinem «Weltanschauungskrieg» gegen Russland plant Hitler vor allem auch die Ausrottung der «jüdisch-bolschewistischen Intelligenz». Unter Missachtung aller völkerrechtlichen Bestimmungen wird mit beispielloser Grausamkeit ein Vernichtungskrieg gegen die russische Zivilbevölkerung, vor allem gegen die Juden, geführt, dem Millionen von Menschen zum Opfer fallen.
Die geplante rasche Unterwerfung Russlands scheitert an der Widerstandskraft der Roten Armee und wegen des Wintereinbruchs, auf den die Wehrmacht nicht vorbereitet ist. Doch obwohl militärische Beobachter bereits im Winter 1941/42 den Krieg gegen die Sowjetunion für verloren erklären und Hitler zum Friedensschluss mit Stalin raten, wird weiter gekämpft. Mit der Kriegserklärung an die USA, deren Flottenstützpunkt Pearl Harbour am 7. Dezember 1941 von dem mit Deutschland verbündeten Japan überfallen wird, wird der Krieg zum Weltkrieg.
Auf der Wannsee-Konferenz im Januar 1942 beschließen die nationalsozialistischen Parteifunktionäre und Minister die systematische Ausrottung der Juden. In den Vernichtungslagern werden bis zum Kriegsende über 6 Millionen Juden, aber auch Millionen von nichtjüdischen Polen, Russen, Sinti und Roma ermordet.