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TITEL
Der Dämon op. 28
UNTERTITEL
Tanz-Pantomime in zwei Bildern von Max Krell
JAHR
1922
KATEGORIE
Serie 01: Bühnenwerke I,12
WIDMUNG
SATZBEZEICHNUNG
Erstes Bild: 1. Tanz des Dämons – 2. Tanz der bunten Bänder – 3. Tanz der geängsteten Schwalben – 4. Tanz des Giftes – 5. Tanz der Schmerzen – 6. Tanz des Dämons (Passacaglia) – 7. Tanz der Trauer und der Sehnsucht Zweites Bild: 8. Einleitung – 9. Vier Tänze des Werbens: a) Tanz des Kindes, b) Tanz des weiten Gewandes, c) Tanz der ganz erschlossenen Orchidee, d) Tanz der roten Raserei – 10. Tanz der Brutalität – 11. Tanz des geschlagenen Tieres – 12. Finale: Tanz des Dämons
BESETZUNG
• Personen: Der Dämon – Die zwei Schwestern • Orchester: 1 (auch Picc.) / 0 / 1 / 0 – 1 / 1 / 0 / 0 – Klav. – Str. (1 / 1 / 1 / 1 / 1)
DAUER
35’ / zwei Bühnenbilder
ERSTAUFFUEHRUNG
1.12.1923 Darmstadt, Hessisches Landestheater Dirigent: Joseph Rosenstock Regie: Albrecht Joseph Bühnenbild und Kostüme: T. C. Pilartz
AUSGABEN
• Erstausgabe der Partitur: Mainz 1924 • Erstausgabe des Klavierauszugs: Mainz 1924 Weitere Ausgaben:• In: Hindemith-GA Band I, 12: Ballette I, hg. von Luitgard Schader, Mainz 2016 (PHA 112) • Klavierauszug Edition Schott ED 3205
QUELLEN
Autographe QuellenZum Notentext haben sich keine autographen Quellen erhalten. Autographes Umschlagblatt zu einer Partitur • Titel: "Der Dämon“ • Umfang: 4 S. • Datierung: 1923 • Aufbewahrungsort: Hindemith Institut Frankfurt (aus dem Archiv des Verlags Schott Music, Mainz) Handschriftlicher Klavierauszug von Hermann Uhticke mit autographen Korrekturen von Paul Hindemith • Umfang: 36 S. • Datierung: 1924 Aufbewahrungsort: Hindemith Institut Frankfurt (aus dem Archiv des Verlags Schott Music, Mainz)
KEYWORDS
Ballett, ballet
BEMERKUNGEN
INHALTGewisse stereotype Verhaltensweisen und die um dieselben Themen kreisenden Gespräche ziehen sich wie ein roter Faden durch die Handlung und bilden den Hintergrund für die wenigen dramatisch motivierten Reaktionen einzelner Familienmitglieder, die gegen Ende des Stückes hervorbrechen. Sohn Roderick II begehrt gegen die Öde und Langeweile der Kleinstadt und des Kaufmannsgeschäfts auf und verlässt, angewidert und vom Vater gemaßregelt, Familie und Haus. Seine Tante Genevieve verspricht als Kind, ein Leben lang bei ihrer Mutter zu bleiben "wie an einem ewigen schönen Weihnachtstag". Nach deren Tod sucht sie verzweifelt nach dem Sinn ihres eigenen Lebens. Frustriert verlässt auch sie als ältere Frau das Haus, um in der Fremde zu sterben. Das lange Jahre in Familienbesitz gebliebene Domizil wird am Ende einer entfernten Verwandten übergeben, da auch das letzte Mitglied der Familie Bayard den Ahnensitz verlässt.KOMMENTAR Mit seiner Kammerorchesterbesetzung aus Flöte, Klarinette, Horn, Trompete, Klavier und Streichquintett ähnelt die Tanz-Pantomime Der Dämon der bekannten Kammermusik Nr. 1 op. 24 Nr. 1, die im Sommer des Jahres 1922 in Donaueschingen uraufgeführt worden war. Charakteristisch für viele Sätze ist die Dominanz des Rhythmus, die dem Ballett eine bezwingende Vitalität verleiht, doch es erklingen auch intensive lyrische Momente, in denen Hindemiths spezifischer musikalischer Expressionismus hörbar wird. Die einzelnen Sätze sind nicht deskriptiv-tonmalerisch angelegt, sondern sie folgen ihren eigenen autonom-musikalischen Gesetzen. Gleichwohl verbindet sich die Musik schlüssig mit der symbolhaften Balletthandlung. Hindemith komponierte die Tanz-Pantomime Der Dämon im Sommer und Herbst 1922 für die in Darmstadt wirkende Tänzerin Nini Willenz. Die Vorlage stammt von dem Wiener Schriftsteller Max Krell; über die Hintergründe der Entstehung dieser Komposition ist nichts bekannt. Nach der Fertigstellung des Stücks verzögerte sich die ursprünglich für Dezember 1922 geplante Uraufführung auf den Dezember des folgenden Jahres. Bis 1934 wurde die Tanz-Pantomime an zahlreichen Bühnen im Inund Ausland gespielt. In der 1924 gedruckten Partitur ist Hindemiths Anmerkung publiziert: „Dieses Werk ist lediglich für die Bühne komponiert und lässt sich in vorliegender Form nicht als Konzertstück aufführen. Einzelne Stücke daraus eignen sich jedoch zur Aufführung im Konzertsaal. Ich überlasse es den Dirigenten, bei etwaigen Konzertaufführungen eine geeignete Auswahl zu treffen.“ Aus dem Jahr 1931 stammt eine Notiz, in der Hindemith die Empfehlung ausspricht, im Falle einer konzertanten Aufführung die Nummern 1, 2, 3, 7, 8, 9 und 11 auszuwählen.