[«Berti läuft» aus «Todtmoosiana, Ein naturalistisches Schauspiel in drei Akten von mir» 1917]
Instrumental- und Kompositionslehrer
Adolf Rebner
Anfänglich ist Hindemith von seinem Geigenlehrer begeistert. In einem Brief vom 27. Dezember 1913 berichtet er: «Sein Lob erleichtert mir die Arbeit und seine Güte und Freundlichkeit ist mir mehr, als wenn er mir Geld schenken würde (was doch bei einem Musiker viel heissen will)... Auch in der Art und Weise seines Spielens habe ich ihn lieber wie die meisten der bekannten Virtuosen.»
Die anfängliche Begeisterung für den Lehrer kühlt allerdings zunehmend ab. Nachdem Hindemith sieben Jahre Mitglied im Rebner-Quartett war, verlässt er es nach einer Auseinandersetzung mit Rebner im Jahr 1921.
Fritz Bassermann
Das Verhältnis zu Fritz Bassermann, bei dem Hindemith Dirigierunterricht erhält, ist wesentlich unkomplizierter als zu Adolph Rebner. Die Vielseitigkeit Bassermanns, sein derber Humor und seine mehr auf das Praktische gerichtete Musikauffassung haben Hindemith wohl eher entsprochen. (P. Cahn)
Arnold Mendelssohn
Den ersten Kompositionsunterricht erhält Hindemith bei dem universal gebildeten Arnold Mendelssohn. In einem Brief vom 27./28. Dezember 1913 berichtet er, dass Mendelssohn ihn gelehrt habe, «das, was ich früher gelernt hatte, auszubeuten und zu verwerten». Mendelssohn besteht auf einer satztechnischen und formalen Logik der Kompositionen, die Hindemith zunächst als Last empfindet. In sein Werkverzeichnis notiert er zum verschollenen Thema mit Variationen in Es-Dur: «Endlos daran herumgearbeitet. Ich konnt's dem Alten [Mendelssohn] kaum recht machen». Hindemith wird Mendelssohn 1927 seine Kammermusik Nr. 5 op. 36 Nr. 4 widmen.
Bernhard Sekles
Als Mendelssohn im Oktober 1913 erkrankt, übernimmt Bernhard Sekles die weitere Ausbildung. Hindemith verdankt ihm im Wesentlichen das kompositorische Handwerkszeug. Unter der Anleitung Sekles' entwickelt Hindemith erste eigenständige Kompositionen. Hans Rosbaud, ein Studienkamerad Hindemiths, erinnert sich: «Sekles war ein witziger Geist. Er verstand es, mit wenigen Worten Probleme deutlich und scharf zu umreißen. So saßen wir also begeistert bei Sekles im Kontrapunktunterricht...» Hindemith steht Sekles zunächst skeptisch gegenüber. Allerdings ist es Bernhard Sekles, der Hindemiths Kompositionstalent erkennt und fördert; und er ist es auch, der die Verbindung zwischen Paul Hindemith und dem Schott-Verlag herstellt.